über Hügel, Täler, Buckelpisten und verlassene Dörfer gings nun flinken Rades nach Zagan, wo wir gut 20 Minuten vor Anpfiff zeitgleich mit der Bus- und Auto-Eskorte der Gästefans von Miedz Legnica ankamen. Die schmale Straße zum Stadion war nun völlig belagert mit Fahrzeugen aus denen die Leute raushingen und rumgrölten - das lies natürlich auf nen unterhaltsamen Auftritt hoffen! An der Kasse bildete sich derweil ne Schlange, aber nachdem wir diese überstanden und für 10 Zloty unsere Bilety in der Hand hatten, durften wir auch rein. Der Gästeblock war da schon gut beflaggt und mich zogs auf die unausgebaute Gegenseite des Stadions, welches durchaus über Charme verfügt! Das Fotos schießen wurde mir an dieser Stelle von nem ziemlich gut deutsch sprechenden Ordner, der zuvor den daneben stehenden Chef von Czarni dazu befragte. Neben mir kleideten sich zwei Rentner mit total affigen Teufels(?)kostümen ein - waren wohl sowas wie Maskottchen. Bleibt man mittlerweile nicht mal in Polens dritter Liga von sonem Schrott verschont! Während der prall gefüllte Gäastekäfig kurz nach dem Einlaufen der Mannschaften eine Schalparade zelbrierte, wurde von den jungen Heimfans eine Fahne am Zaun befestigt. Was sich dahinter einfand enttäuschte mich jedoch schon leicht, hatte man von Czarni bei vorherigen Besuchen bzw. im Internet durchaus schon verhältnismäßig gute Auftritte und Aktionen gesehen. Heute versammelten sich um die 20 Hanseln die ab und zu nen Schlachtruf von sich gaben. Ganz anders der gut aufgelegte Miedz-Anhang, der von Beginn an nen ziemlich flotten Support mit hinsetzen / wieder aufstehen, Vor- und Nachsingen, Schalwedeln, Wechselgesängen, Klatschen und Hüpfen ablieferte. Das Spiel war nen Ticken besser als das vorherige, besonders die Nummer 7 von Miedz fiel auf. Der Typ war auf keinen Fall größer als 1,40m und begeisterte mit starken Dribblings und wieselte den gegenspielern im warsten Sinne des Wortes durch die Beine! Als sich in der Halbzeit das Tor des Gästekäfigs öffnete, damit alle die mal für kleine Hooligans müssen das Pissoire besuchen können, ströhmte gut die Hälfte heraus, auf den Graswall in der Kurve zwischen Käfig und Toiletten. Die dachte anschließend allerdings nicht mehr daran ins Affengehege zurückzukehren und so feierten die Jungs nun von dort aus und gaben einige Wechselgesänge mit den restlichen Miedz-Fans zum Besten. Das blieb auch die komplette zweite Hälfte so! Wusste sehr zu gefallen wie so ihr eigentliches Auswärtsspiel endgültig zum Heimspiel gemacht wurde! Gebracht hats alles jedoch nix, denn auch hier sahen wir keinerlei Tore. Wir verabschiedeten uns wenige Minuten vor Schluss aus Zagan und rauschten bei mildem Vorfrühlingswetter wieder gen Bundesrepublik. Alles in allem nen ziemlich gelungener Tag mit zwei hübschen Spielchen in grenznaher Umgebung!